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Ärzte-Standort Kärnten verliert zunehmend an Attraktivität

Kärntner Ärztekammer fordert Land auf, Rückstände gegenüber anderen Bundesländern aufzuholen

„Der Spitalsärzte-Standort Kärnten verliert zunehmend an Attraktivität, was sich u.a. daran zeigt, dass fast 40 Stellen in den Landesspitälern nicht besetzt werden können. Der Rückstand Kärntens wird jetzt besonders stark erkennbar, da die Bundesländer Burgenland, Steiermark und auch Niederösterreich ihre Gehaltsstruktur für Spitalsärzte wesentlich verbessert haben bzw. eine solche Maßnahme bereits fix angekündigt haben“, erklärt der Präsident der Kärntner Ärztekammer Dr. Markus Opriessnig.

Er warnt davor, dass Kärnten auf der Südachse gegenüber dem Burgenland und der Steiermark massiv ins Hintertreffen gerät. Denn diese Bundesländer haben längst erkannt, dass ihre Spitäler einen Attraktivitätsschub benötigen, um den Engpass bei den Ärzten beheben zu können. „So entsteht ein großer Anreiz, von Kärnten aus in diese Bundesländer abzuwandern, bzw. die Tendenz, die ärztliche Karriere und somit die Ausbildung gar nicht erst in Kärnten zu beginnen“, befürchtet Opriessnig.

Konkret verweist er auf das Land Steiermark. Dieses erhöht die Gehälter der Spitalsärzte ab 1. September deutlich, für Fachärzte im Schnitt um 15,9 %. In manchen Teilbereichen seien es über 25 %. Auch arbeite man derzeit in der Steiermark an Detaillösungen hinsichtlich der Vordienstzeitenanerkennungen.

Das Burgenland sichere allen Fachärzten ein Mindest-Jahresgehalt von 140.000 Euro zu.

„Da gerät Kärnten massiv ins Hintertreffen. Die um Monate verzögerte letzte Gehalts-erhöhung unter der Inflationsrate, die extrem langen Wartezeiten, um Oberarzt werden zu können, und die Nichtanerkennung von im Inland absolvierten Vordienstzeiten lösen längst Frust und Unzufriedenheit bei den Ärztinnen und Ärzten in den KABEG-Häusern aus“, berichtet Opriessnig.

Er drängt darauf, dass Kärnten im Wettbewerb um das medizinische Personal mit dem Burgenland und der Steiermark gleichzieht. Wenn keine KABEG-interne Lösung zustande komme, sollte man sich zumindest am neuen steirischen Lohnschema orientieren.

Klagenfurt/WS, 4. Juli 2023